Urlaub im Sparmodus
Herr B. und Frau A. leben seit mehr als zwanzig Jahren in einer gemeinsamen Beziehung in einem kleinen Haus in der Stadt. In letzter Zeit nahmen die Konflikte zu und sie hatten bereits über Trennung nachgedacht.
Vor der durchgeführten Mediation war das Zusammenleben zu Hause schwierig geworden. B. fühlte sich abends gestresst von der Arbeit. A. arbeitete gern in Teilzeit und fühlte sich nur gestresst, wenn B. nach Hause kam.
B. freut sich immer sehr auf den Sommerurlaub, den das Paar jedes Jahr mit dem eigenen Wohnmobil in Schweden verbringt. B. liebt es, hinter dem Steuer zu sitzen und weite Strecken zu fahren. A. übernimmt die Verpflegung, Kochen, Abwasch etc. A. würde lieber einmal länger an einem Ort bleiben und „es sich gut gehen lassen“, in ein Restaurant gehen etc.
A. ist durchaus bereit zu kochen, ist aber aufs Äußerste genervt davon, dass der Urlaub immer möglichst lang sein muss, möglichst viele Kilometer gefahren werden müssen und möglichst wenig Geld ausgegeben werden soll. An allem soll gespart werden, auch an, so A., „Pingeligkeiten“: wenig Strom verbrauchen, weil das auf die Batterie geht und letztlich den Benzinverbrauch erhöht, wenig Wasser verbrauchen, weil jedes Wasserauffüllen aufwendig ist und viel Wasser an Bord zu viel Benzin während der Fahrt verbraucht, keine landestypischen Delikatessen, sondern nur billige Lebensmittel, von einem Restaurantbesuch ganz zu schweigen …
Der nächste Sommerurlaub steht vor der Tür und das Paar möchte dringend eine Mediation, damit der Urlaub nicht zur Zerreißprobe für die Ehe wird.