Nur noch per E-Mail
In der Marketingabteilung des Unternehmens beschloss die neue Abteilungsleitung, dass die Kommunikation in der Abteilung effektiver werden müsse, um Zeit zu sparen.
Deshalb traf sie die Anordnung, dass sämtliche dienstliche Absprachen per E-Mail zu erfolgen hätten, z. B. veränderte Arbeitseinsätze von Mitarbeitenden, aktuelle Veränderungen bei Produkten und Arbeitsabläufen, Terminabsprachen, Abstimmung von Tagesordnungspunkten für Besprechungen; selbst die Verabredung, wer welchen Salat zum gemeinsamen Sommerfest mitbringt sollte digital vorbesprochen werden, usw. Die Besprechungsrunde am Mittwoch sollte dafür entfallen, ebenso die Kurzgespräche auf Fluren, in Büros etc.
Das stieß bei den Mitarbeitenden auf erhebliche Ablehnung und wurde von vielen als „Entmenschlichung“ oder besser als Angriff auf das bestehende, gute Arbeitsklima zwischen den Kolleginnen und Kollegen angesehen. Der Betriebsrat sah sein Mitspracherecht verletzt und schaltete sich ein, um sich hinter die Mitarbeitenden zu stellen.
Die Personalabteilung hatte bereits versucht, zu vermitteln, um den Betriebsfrieden wiederherzustellen, aber der Konflikt zog weitere Kreise.
Auch andere Abteilungen waren mittlerweile betroffen, da andere Abteilungsleitungen auch mit dem Gedanken spielten, die Kommunikationswege zu beschränken.
Die Geschäftsführung beantragte eine Wirtschaftsmediation.